Ein Biodiversitätsgarten mitten im Siedlungsgebiet!

Mit diesem Projekt haben wir die einmalige Chance, auf einer kleinen Fläche mitten im Siedlungsgebiet einen Beitrag zu mehr Biodiversität in der Stadt zu leisten. Wir erarbeiten mit einfachen Mitteln verschiedene neue Lebensräume und Strukturelemente für die einheimische Flora und Fauna. Wir unterstützen die Biodiversität mit diesen kleinen Aufwertungen und wollen damit zeigen, was auch in einem Hausgarten zur Förderung der einheimischen Flora und Fauna getan werden kann.

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Der Biodiversitätsgarten, liegt unterhalb der reformierten Kirche Seen (Wiese zwischen Friedhof und Restaurant Rössli). Mit den Grundeigentümern konnten wir 2022 vereinbaren, auf diesem Grundstück mit dem schönen Kirschbaum und einigen alten Birnbäumen einen Biodiversitätsgarten anzulegen.

Beispiele für Aufwertungen:

  • Pflanzen von verschiedenen regionalen Wildrosen und Sträuchern
  • Pflanzen und Säen von einheimische Blütenstauden: als Blumenbeet, Krautsaum, Initialpflanzung in der Wiese
  • Allmähliche Aufwertung der Wiese, partielles Mähen mit der Sense, Heukompost
  • Kleinstrukturen: Astriegel, liegendes Totholz, Recyclingsitzmauern, Krautkorb
  • Ruderalflächen, Nistgelegenheiten für Bodenbrütende Insekten
  • Nutzgarten von Schülern der Kleingruppenschule Winterthur (KGS)

2025

Der Gartentreff vom Mittwoch 30. April fand im Rahmen von „teilen, tauschen, flicken – gemeinsam für Nachhaltigkeit“ der Winterthurer Bibliotheken statt.

 

Viel war los an diesem Tag.

 

Um acht Uhr Pflanzen, die wir verschenken wollen, ausstechen

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Ab 14 Uhr vor der Bibliothek Pflanzen verkaufen und verschenken

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Um 16 Uhr Gartenrunde mit den Kindern

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Dazwischen wird noch das vierte Recyclingbänkli fertiggestllt.

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Um 18 Uhr Gartenrunde mit den Erwachsenen mit anschliessendem Austausch mit Apéro.

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Zurück bleibt am Schluss noch der zerlegte Stand (auch der wurde natürlich noch an den richtigen Ort gebracht) und viele Erinnerungen an den erfolgreichen Tag.

Ein herzliches Dankeschön an Alle, die zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben.

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Am Samstag 22. und 29. März fand ein Workshop zum Thema Wildbienenhabitate statt.

Skizze der verschiedenen Habitate

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Am ersten Tag hat uns Wildbienenexperte Lorenz Achtnich viele interessante Dinge über Wildbienen erzählt und es wurden 7 verschiedene Arten gefunden, sogar die Osmia bicolor welche in alten Schneckenhäuschen brütet.

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Am ersten Tag hat uns Wildbienenexperte Lorenz Achtnich viele interessante Dinge über Wildbienen erzählt und es wurden 7 verschiedene Arten gefunden, sogar die Osmia bicolor welche in alten Schneckenhäuschen brütet.

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Am 2.Tag konnten wir trotz Regen, dank der von Regina organisierten Zelte, ein Recyclingbänkli und weitere Lehmbänkli für Wildbienen und Besucher bauen.

Die 2 Tage waren sehr interessant und gut organisiert. Der Mix aus Fachinput und im kleinen Team selber Hand anlegen hat mir sehr gut gefallen. (Hans Tobler)

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Was überwintert an den Blütenständen? Dieser Frage gingen wir am Treff vom 26. März nach.

Zuerst suchten wir den Teil der Wiese ab, der im letzten Jahr nicht gemäht worden war. Beim behutsamen Lockern des niedergedrückten Grases entdeckten wir bereits zarte Pflänzchen mit ihren jungen Trieben und unter der Grasdecke bewegte sich eine dunkle Raupe, die wir später als Raupe eines Nachtfalters bestimmten.

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In der Bibliothek setzten wir unsere Erkundungen mit Messer, Lupe und Mikroskop weiter. Stängel wurden aufgeschnitten, Samenkapseln aufgekratzt. Das kleine Räupchen wirkte unter dem Mikroskop fast gespenstisch gross und bei einer winzigen Wespe bestaunten wir den wunderschönen grünen Kopf.

Es war einmal mehr eine schöne Runde draussen und drinnen.

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Es ist eine Treppe entstanden auf der Rössliwiese in Seen. Die Schüler der KGS Winterthur haben tatkräftig angepackt. Zuerst sah es nach Schneeregen aus an diesem Tag, doch zum Glück lichteten sich die Wolken zum Nachmittag hin. Ideales Wetter zum sägen, graben und Pfähle einschlagen. Sogar ein angehender Landschaftsgärtner war mit von der Partie und übte gerade das treffsichere Einschlagen der Pfähle. Das ist gut gelungen, wir blieben alle unverletzt 😉
Eine zweite Gruppe, nahm sich fleissig den stachligen Brombeeren an, wohl nicht die beliebteste Arbeit, aber nicht weniger wertvoll.

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René uns Flavio haben für den Biodiversitätsgarten diese tolle Werkzeughalterung kreiert und gebaut.

Am Gartentreff vom 26. Februar zum Thema Knospen war der Abend eher feucht und kühl, trotzdem waren wir insgesamt acht Personen.

Als erstes zeigte uns Regina, wie wir vor allem Fruchtbäume aufgrund ihrer Wuchsform erkennen können. Der grosse Kirschbaum hat eine runde Form wie eine Kirsche und der Birnbaum eine Form wie eine Birne. Wir betrachten noch Linden, Bergahorn, Holunder, Hartriegel und was sonst noch so wächst im und rund um den Biodiversitätsgarten.

Es ist noch früh im Jahr, was bedeutet, dass es auch früh dunkel wird. Wir begeben uns also in die Bibliothek, Regina mit einem grossen «Strauss» verschiedener Äste unter dem Arm. Hier an der Wärme ging es dann um kleinere Details als Wuchsformen. Aufgrund der Anordnung der Knospen heisst es nun die Zweige und insbesondere die Knospen genau zu untersuchen.
Da gibt es solche, die sind gegenständig angeordnet, andere wechselständig und zu unserem Schmunzeln auch ein Exemplar mit «schlampig gegenständige» angeordneten Knospen (Kreuzdorn).
Wir betrachten den gegenständigen Holunder mit seinen Lentizellen (Atmungsöffnungen), den Hartriegel, dessen Zweige auf der einen Seite rot auf der anderen grün sind (je nach Sonneneinstrahlung). Spannend auch der Zweig des Feldahorns mit seinen Korkleisten.
Beim stacheligen Schwarzdorn (Schlehe) kommen wir auf den Unterschied zwischen Stacheln und Dornen zu sprechen. Stacheln sind Auswüchse aus der Rinde und lassen sich leicht abbrechen, ohne Verletzung der Pflanze. Dornen hingegen entspringen dem verholzten Teil der Pflanze, sind also fest verbunden. Deshalb trägt der stachelige Schwarzdorn eben Dornen und die dornige Rose hat Stacheln.

Gemütlich bei Kaffee und Kuchen schliessen wir den spannenden Abend ab.

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Gartentreff Januar 2025

Thema: Gehölzschnitt/ Insekten am Gehölz im Winter

Über 20 Interessierte kamen, um sich über diese Themen zu Informieren.

Das Staunen über das Leben der Insekten im Winter war immer wieder gross. Auch an den scheinbar toten Gehölzen hängt Leben im Winter! Mit wunderschönen Bildern wurden wir von Katrin Junkers Leidenschaft angesteckt!

Bei der theoretischen Einführung über das Leben der Gehölze und was das Schneiden bewirkt, wurde allen klar, dass das auch in der Praxis angeschaut werden muss. So kamen am Samstag, bei windig kaltem Wetter, die Meisten wieder. Beim praktischen Handanlegen im Team kamen dann auch Fragen auf, was wir vor Ort angeschaut haben.

Natürlich war das nur ein kurzer Einblick in ein Thema das mich auch nach über 40 Jahren Erfahrung immer noch fasziniert und weiter beobachten und lernen lässt. Und doch gibt es auch ganz einfache Regeln/Wirkungsgesetze von denen ich hoffentlich etwas mitgeben konnte.

Nächstes Jahr machen wir weiter.

Regina Bachmann

 

Gehölzschnitt mit Regina Bachmann und mehr als 20 Interessierten - Bericht von Heinz und Lisbeth Itin

Theorie am 29.1.2025 in der Bibli Seen mit Regina.

Unsere Wälder gedeihen schon tausende von Jahren ohne Gehölzschnitt, wozu also schneiden?

Auch wenn wir unseren Garten naturnah gestalten wollen, braucht es gewisse Eingriffe um

-das überbordende Wachstum von einigen Pflanzen zu reduzieren.

-die Pflanzen in eine Form zu bringen.

-die Pflanzen zu verjüngen - schneiden fördert auch das Wachstum.

-für einen besseren Ertrag, grössere und schönere Früchte.

-zur Auslichtung, für mehr Licht in den Baumkronen.

Der Gehölzschnitt ist komplex und vielschichtig, Bäume, Sträucher, Beeren, Rosen, alle verlangen einen individuellen Schnitt. Einen Winterschnitt oder Sommerschnitt oder erst in einem Jahr wieder. Zum Profi schaffen wir es in dieser kurzen Zeit nicht, hoffen aber doch, dass wir die grössten Fehler vermeiden werden.

 

Workshop am 1.2.2025 im Biodiversitätsgarten mit Regina.

Ausgerüstet mit Schere und Säge gilt es nun die Theorie in der Praxis anzuwenden.

Wie fühlt sich wohl der arme Obstbaum, wenn ihm eine Gruppe von übermotivierten, «kann alles, verstehe nix» zu Leibe rücken. Wie war das nun wieder mit dem Oeschbergschnitt, was genau hat man da vor 100 Jahren entwickelt? Gehen wir’s langsam an, immer auf den Astring schneiden, soviel auslichten, dass die Krone wieder durchlässig wird, Fruchtäste die flach nach aussen wachsen fördern und Wasserschosse die nach oben wachsen entfernen.

Bei Sträuchern werden in der Regel die höchsten Triebe auf den Stock zurückgeschnitten, die Verjüngung dann erfolgt aus dem Stock.

Bei Beeren jeweils alte Triebe ganz entfernen.

Alles klar? -Super, wenn sich der Baum, der Strauch wie geplant entwickelt. Wenn nicht, liegt das Problem beim Baum oder beim Strauch. Bevor du aber den Apfelbaum zurück auf den Stock schneidest, wäre die Zweitmeinung von Regina die bessere Lösung.

Danke Regina, du hast die Samen ausgestreut, lassen wir sie gedeihen.

2024

Der letzte Gartentreff dieses Jahres fand am 30. Oktober statt, zum Thema "Insekten im Winter, Nichtaufräumen". Hier einige Impressionen.

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Regina Bachmann und Katrin Junker zeigten uns, welche Lebewesen wo und wie überwintern und was der Garten für den Winter braucht.

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In altem Gras, welches über den Winter stehen bleiben darf, finden zahlreiche Insekten einen geeigneten Lebensraum.

Insbesondere Tagfalter und Heuschrecken überwintern häufig entweder als Puppe im Schutz von abgestorbenem Pflanzenmaterial in ungemähten Wiesen oder als Ei in stehengelassenen Pflanzenstängeln. Auch Spinnenkokons mit Eiern lassen sich im alten Gras entdecken. Wird im Herbst die ganze Wiese sauber gemäht und das Schnittgut abgeführt, so werden all diese Tiere mitkompostiert.

Von vielen Insekten in einer Wiese profitieren auch Vögel, die im nächsten Frühling und Sommer die Insekten fressen.

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Die Samenstände der sommerlichen Blumenpracht im Garten erfreuen über den Winter verschiedene Vögel. Lassen Sie verblühte Sonnenblumen, Disteln und Karden stehen. Distelfinken, Spatzen und Meisen werden sich über den Winter daran bedienen wie an einem Futterhaus. In den Stängeln der Pflanzen überwintern zudem oft Insekten.

Wer die alten Stauden nicht einzeln verstreut im Garten haben möchte, kann sie in ein Drahtgeflecht stecken oder in Bündeln am Gartenzaun festbinden. Das sieht erst noch hübsch aus.

Am Gartentreff vom 25. September beschäftigte uns das Thema Boden. Die Bodenkundlerin Annina Bürgi tauchte mit uns gedanklich in den Dreck und übersetzte für uns, was der Boden ihr zu erzählen hatte. – Eine spannende Geschichte!

Annina hatte für uns ein Bodenprofil gegraben, sprich den Boden senkrecht abgestochen bis in eine Tiefe, wo sie auf das Ausgangsgestein stiess. Dieses ist hier Moräne, ein Lockergestein, das der eiszeitliche Gletscher abgelagert hatte. Nach dem Rückzug der Gletscher begann die Bodenbildung, wobei in einem Jahrhundert durch Verwitterung von Gestein und Anreicherung von organischer Substanz ca. 1 cm fruchtbarer Boden entstehen konnte. Heute messen wir im Bodenprofil eine Mächtigkeit von 1.15 m und damit eine rund 11'500 Jahre alte Geschichte. Eindrücklich!...

Boden hat vielfältige Aufgaben, von denen wir Menschen profitieren. Er hält Regenwasser zurück und filtert es, er speichert Nährstoffe und dient als stabiler Untergrund, auf dem wir uns bewegen und die Pflanzen Wurzeln schlagen können. Ausserdem ist Boden Lebensraum für eine ganze Armee von Tieren und Mikroorganismen. Spontan kamen uns Regenwürmer, Mäuse und Maulwürfe in den Sinn. Daneben gibt es auch grössere Tiere wie der Dachs, die mit ihrer Grabtätigkeit den Boden belüften. Die meisten Bodentiere hingegen sind winzig klein: Asseln, Insektenlarven, Schnecken, Tausendfüsser, Ameisen oder Springschwänze und Milben. Viele von ihnen ernähren sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial. Eine wichtige Rolle haben auch Bakterien und Pilze, welche die organischen Abfallstoffe schliesslich in anorganische Nährstoffe zerlegen und damit den Nährstoffkreislauf schliessen. Das Zusammenleben all dieser Lebewesen ist in Stockwerken organisiert, wobei jede Art ihre bevorzugte Etage besiedelt. Wenn wir den Boden umgraben, stellen wir dieses Hochhaus auf den Kopf und bringen die ganze Ordnung durcheinander.

Dies und noch viel mehr Spannendes wusste uns Annina zu erzählen. Wenn es nicht langsam kühl und dunkel geworden wäre, hätten wir noch stundenlang zuhören können. Herzlichen Dank!

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Jacqueline Schlosser, lokale Fledermausschützende (LFS) vom Fledermausschutz Winterthur und Mitglied unseres Vereins, erzählte uns am Gartentreff vom 28. August viel Spannendes und Informatives über Fledermäuse.

Als erstes verteilte sie den über 24 Anwesenden kleine und grössere Minor-Schoggistängeli, um dann zu erklären, was es damit auf sich hat. Wer hätte gedacht, dass die Zwergfledermaus nur so schwer ist, wie ein kleines Minorschöggeli, also gerade mal 5 g. Das Gewicht der Abendsegler entspricht in etwa einem oder zwei grösseren Minorschöggeli, so zwischen 20 – 42 g.

Gestärkt mit Schoggi, hörten wir alle aufmerksam den weiteren Erläuterungen zu.

Es gibt in der Schweiz 30 verschiedene Arten von Fledermäusen, von 6 davon sind in Winterthur Unterschlüpfe bekannt und Seen ist offenbar ein Fledermaushotspot.

Fledermäuse können 12 Jahre oder älter werden. Sie sind sehr gebietstreu. Wenn sie in der Nacht auf Nahrungssuche unterwegs sind, können manche Arten bis zu 20 km oder mehr zurücklegen, eine unglaubliche Leistung. Im Winter verziehen sie sich in geschützte kühle und feuchte Unterschlüpfe, Fels- oder Baumhöhlen und halten dort ihren Winterschlaf.

Viele Fledermausarten sind gefährdet. Um für ihr Wohl zu sorgen, können wir insektenfördernde Pflanzen setzen (geht auch auf einem Balkon), und auf unnötige Lichtquellen verzichten. Wenn wir Platz für einen Fledermauskasten haben, hängen wir diesen am besten auf der Ostseite des Hauses auf. Jacqueline Schlosser berät Sie gerne kostenlos, wenn Sie Fledermauskästen an Ihrem Haus anbringen oder im Garten aufstellen möchten: jschlo@bluewin.ch

Weitere Informationen zum Thema Fledermäuse finden Sie bei der Stiftung Fledermausschutz

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9 Freiwillige des NVVWS waren am Samstag 3. August im Einsatz für die Biodiversität. Sie haben mit der Sense einen Teil der Wiese gemäht

Es war ein stimmiger Morgen mit noch angenehmen Temperaturen. Die Wiese war schön nass vom Morgentau, was gut zum Mähen mit der Sense ist.

Es war ein gelungener Arbeitseinsatz mit neun zufriedenen Teilnehmenden.

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Für den Gartentreff vom 31. Juli zum Thema Schmetterlinge war genau auf den Beginn der Veranstaltung Regen angesagt. Da werden sich wohl kaum Schmetterlingen zeigen. Es regnete dann zum Glück aber nur ganz kurz.

Regina Bachmann führte uns ein ins Leben der Schmetterlinge. Gleich bei der ersten Altgrasinsel, die wir genauer abgesucht haben, entdeckten wir eine grosse, ausgewachsene Raupe. Sie wird sich wohl bald im lockeren Boden eingraben und sich dort verpuppen. Daraus wird dann ein Nachtfalter schlüpfen, der grosse Weinschwärmer.

Kurz darauf zeigte sich ein tagaktiver Nachtfalter, der Heideschwärmer - zuerst das Weichchen, dann auch noch das Männchen. Die beiden Schmetterlinge grosses Ochsenauge und das Waldvögeli blieben lange so ruhig sitzen, dass wir sie durch das Fernrohr beobachten konnten, so schön!

Die nächste Beobachtung war eine junge Rüebliraupe, wahrscheinlich nach der zweiten Häutung. Sie präsentierte sich an einer wilden Möhre grad am Wegrand. Die Rüebliraupen häuten sich beim Wachsen etwa viermal, bevor sie sich meist an einem dürren Stengel oder Strauch «anbinden» und verpuppen. Aus der verpuppten Rüebliraupe wird dann ein Schwalbenschwanz schlüpfen.

Trotz anfänglich nicht so gutem Wetter, einmal mehr ein gelungener Gartentreff. Im Gartenrestaurant genossen wir noch den Austauch und das Zusammensein.

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Der Gartentreff am 26. Juni zum Thema Wildbienen fand für einmal bei schön sonnigem Wetter statt, 25 Personen sind unserem Aufruf gefolgt.

Mit dem Wildbienenexperten Lorenz Achtnich konnten wir 10 verschiedene Wildbienenarten entdecken, und das ist nur ein Bruchteil der 600 Arten, die bei uns vorkommen könnten.

Die Natternkopf-Mauerbiene kann nur da leben, wo es Natternkopfpflanzen gibt.

Hast du schon mal regelmässige Löcher in deinen Rosenblättern entdeckt? Das war mit grosser Sicherheit das Werk der gemeinen Blattschneiderbiene. Sie schneidet ovale und runde Stückchen aus Rosenblättern, fliegt sie zu ihrer Brutröhre und kleidet damit die Brutzellen vollständig aus.

Einige Insekten noch in riesiger Vergrösserung im Binokular zu bestaunen war beeindruckend.  Diese Augen, diese Beinchen und die feinen Härchen – total faszinierend.

So spannend ist Biodiversität!

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Zum Gartentreff vom 29. Mai zum Thema Lebensraum Wiese kamen trotz regnerischem Wetter15 Interessierte. Wir schauten uns an diesem Abend die Wiese mal etwas genauer an, um zu entdecken, was alles in und von der Wiese lebt.

Bei der Wiesenpflege müssen wir aufpassen, dass wir nicht die Speisekammer oder gar die Eier von Heuschrecken, Spinnen, Raupen oder Käfer zerstören oder wegräumen. Dafür müssen wir verstehen, wie Insekten leben und wie sie sich entwickeln.

Die meisten Heuschrecken legen ihre Eier gegen Herbst in den Boden der eher lückigen Wiese. Dort können die Eier auch einige Jahre liegen bleiben, bis sie dann im Frühjahr als fertige kleine Heuschrecken schlüpfen. Beim Grösserwerden häuten sie sich 4-5 mal, bis sie dann als erwachsene Heuschrecken wieder Eier legen.

Trotz eher kühlem Wetter konnten wir an diesem Abend einige junge Heuschrecken, Soldatenkäfer und Spinnen entdecken und kennenlernen.

Von Regina gab es dann noch wichtige Tipps, wie wir beim Mähen die Lebewesen einer Wiese schonen können:

  • Wiese sorgfältig mit der Sense oder einer Heckenschere mähen.
  • immer nur Teile der Wiese mähen, auch im Winter einen Teil stehen lassen.
  • das Gras trocknen lassen und mit dem Heu dann einen Heukompost anlegen.
  • das Heu sauber ausrechen, damit der Boden frei ist für die Eiablage und das Versamen.

 

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Im Rahmen des Festivals der Natur organisierten wir am 25. Mai 2024 im Biodiversitätsgarten einen Familientag. Eine grosse Schar Erwachsenen und Kindern entdeckten dabei vielfältiges Leben auf dem Areal. Insekten wurden bestimmt, Spinnen mit der Lupe betrachtet und besonders spannend war für die Kinder der Ameisenlöwe, den sie mit Ameisen füttern konnten.

Jugendgruppe: Forschen im Biodiversitätsgarten

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Der Gartentreff zum Thema Kleinstrukturen, Astriegel bauen fand am 24. April statt. Beim Arbeiten an diesem Abend haben wir schön warm bekommen!

Mit Astmaterial aus dem Tellenholz bauten wir einen Astriegel auf. Uns gibt er etwas Sichtschutz gegen die Tösstalstrasse und den verschiedenen Tieren bietet er einen wertvollen Unterschlupf. Zuunterst haben wir eine Kammer für Kleintiere eingebaut, oben werden nach und nach totholzknabbernde Käferlarven einziehen. Wildbienen werden später als «Nachmieter» deren Gänge als Niströhre benutzen.

Bei uns sind ja unordentliche Ecken kaum noch zu anzutreffen. Als Ersatz können wir mit solchen Asthaufen oder Holzbeigen, Krautsäumen, Steinhaufen lebenswichtige Bereiche für Insekten, Igel, Kröten etc. anlegen.

Auch unsere Recyclingsitzmauer sind solch wertvolle Elemente, für uns ästhetisch schön und gäbig zum draufsitzen. Den Tieren ist das egal, Hauptsache sie finden Ritzen und Nischen um sich vor Fressfeinden und Wetter zu schützen, ihre Nachkommen zu pflegen oder sich an der Sonne aufzuwärmen.

Wir haben das dann in der warmen Bibliothek bei Kaffee und Kuchen gemacht und uns noch eine Weile ausgetauscht über das vielseitige Leben im Biodiversitätsgarten.

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Schon zum zweiten Mal bepflanzen die Schüler:innen der Kleingruppenschule ihren Schulgarten.

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2023

Wir führen Im Biodiversitätsgarten auch Kurse durch. So haben wir zusammen mit Grünwerk im Frühsommer 2023 einen Sensekurs organisiert. Das Mähen mit der Sense schont Insekten und Kleintiere und die Pflanzen wachsen nach dem Schnitt mit der Sense besser. Die Wiese wurde später partiell so gemäht. Auch die Schüler:innen haben ein grosses Stück mit der Sense gemäht. Das Heu wurde zusammengerecht und kompostiert. Nächsten Sommer wird darauf dann Gemüse wachsen.

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Im Oktober 2023 lernten Kursteilnehmende im Bänkli-Workshop, wie man Sitzbänke aus Recyclingmaterial baut. Diese laden nun zum Sitzen und Verweilen ein.

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Im Spätherbst 2023 haben Vereinsmitglieder das restliche Gras zusammengenommen und sich dem Aushacken der hartnäckigen Brombeeren angenommen.

Im oberen Teil des Gartens haben wir zehn verschiedene Wildrosenarten aus der Region gepflanzt. Noch sind sie klein und es wird noch etwas dauern, bis wir sie in voller Blüte bewundern können. Zum Schutz vor Mäusen haben wir bei der Pflanzung Nussbaumzweige rund um die Setzlinge eingesteckt und das ganze mit Laub abgedeckt.

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Die vorhandenen grossen Birnbäume sind schon recht alt, können aber noch lange stehen bleiben und sind ökologisch sehr wertvoll. Wir wollen aber schon jetzt für Nachwuchs sorgen und haben vier junge Birnbäume gepflanzt. Drei als Ergänzung in der Allee entlang des Weges und in der Wiese einen «Sept-en-Geule», eine alte, hochwachsende Birnensorte.

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