Veloschnellroute Winterthur

Die geplante Veloschnellroute von Seen ins Stadtzentrum wirft hohe Wellen

Unzählige Leser:innenbriefe dazu sind im Landboten erschienen und viele besorgte Vereinsmitglieder haben sich per Mail bei uns gemeldet. Zu reden gibt vor allem die Tatsache, dass 56 alte Bäume gefällt werden sollen. Das städtische Bauamt hat uns eingeladen, beim Mitwirkungsverfahren mitzumachen.
Regina Bachmann, Stefan Wassmer und Heidi Wydler vom NVVWS und Lea Morf, Fledermausschutz-Beauftragte des Kt. Zürich, haben sich der Sache angenommen und haben einen vierseitigen Bericht mit Empfehlungen/Forderungen beim Bauamt der Stadt Winterthur eingereicht.

Hier eine Zusammenfassung:

  • Wir fragen, weshalb die Veloschnellroute nicht auf die Waldeggstrasse verlegt wird. Diese ist breit genug und viele Velofahrende nutzen diesen Weg jetzt schon, um zügig in die Stadt zu kommen. Der Mattenbachweg bliebe frei fürs gemütliche Pedalen und für die Fussgänger und es müssten keine Bäume gefällt werden.
  • Bleibt die Veloschnellroute am Mattenbachweg, empfehlen wir, nur den Belag zu erneuern, diesen rot einzufärben, beide Ränder mit einer weissen Linie als Randabgrenzung zu bezeichnen und den Weg nicht zu verbreitern.
  • Wenn eine Beleuchtung unumgänglich ist, dann nur dort, wo ein Weg einbiegt. Die Beleuchtung soll wie geplant mit Bewegungsmeldern ausgestattet sein, das Licht soll im Sommer um 23 Uhr, im Winter um 21 Uhr ganz gelöscht werden.
    Der Mattenbachweg ist eine dunkle Oase und entsprechend ein Dunkelkorridor für Fledermäuse und Insekten. Fledermäuse sind auf dicht bestockte Dunkelkorridore angewiesen.
  • Wir sind die ganze Route abgelaufen und empfehlen/fordern, dass praktisch alle Bäume stehen bleiben sollen. Alte Bäume sind widerstandsfähig und brauchen keine spezielle Pflege mehr, neu gepflanzte hingegen brauchen einige Jahre intensive Pflege bis sie gut angewachsen sind und brauchen Jahrzehnte, bis sie die Funktion eines alten gefällten Baumes übernehmen können.
  • Die meisten Bäume müssten dem geplanten gradlinigen Fussweg beim Schulhaus Steinacker weichen. Wir empfehlen, dass der Fussweg geschwungen hinter der Baumreihe erstellt wird, so müsste kein Baum gefällt werden.
  • Wir empfehlen, Baumstrünke nicht wie geplant zu entfernen, sondern sie als wertvolle Struktur stehen zu lassen.
  • Wir empfehlen, Holz von Bäumen die aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssen, zu ökologisch wertvollen Kleinstrukturen vor Ort zu verbauen.
  • Wir fordern, dass alle neu gepflanzten Bäume einheimische Gehölze sein müssen
  • Wir empfehlen, den Platz beim Mattenbachschulhaus so zu gestalten, dass auch dort keine Bäume gefällt werden müssen. Die Veloroute soll mit Sickerbelag oder mit Sickerverbundsteinen ausgelegt werden und geschwungen geführt werden. So muss langsam gefahren werden, die Wegführung ist aber klar. Die restliche Fläche soll als Kiesplatz und Grünfläche gestaltet werden und so zum Begegnungsplatz werden.

Wir sind sehr gespannt, wie es weitergeht mit diesem Projekt und sind überzeugt, dass Stadt und Kanton da nochmals über die Bücher gehen müssen.

Für die Arbeitsgruppe: Heidi Wydler